Bauarbeiter im Aufsichtsrat

„Vielleicht hätten wir mal den ein oder anderen Bauarbeiter in die Aufsichtsratssitzung holen sollen.“

Zitat des Tages in der Berliner Morgenpost vom 01.11.2013, Staatssekretär im Verkehrsministerium Rainer Bomba zu den Ursachen für die mehrfach geplatzte BER-Eröffnung

Ja, vielleicht hättet ihr… Natürlich spielen eine Menge menschlicher und systemimmanenter Faktoren eine Rolle, warum die Information in Richtung Aufsichtsrat gefiltert und gefärbt ist. Aber eine Möglichkeit, direkte Information aus der Praxis zu erhalten ist, die Praktiker zu fragen. Das klingt einfacher als es in vielen Organisationen möglich ist.

Bereitschaft und Vertrauen ist dafür nötig: Anerkennen der Kompetenz der anderen, Dialog auf Augenhöhe zu diesem Thema, Bereitschaft der Praktiker in ein solch hohes Gremium zu kommen, Erkennen von Nutzen und Offenheit für möglicherweise ernüchternde Nachrichten.

Kommunikation können und sollten wir direkt gestalten: alle Ebenen eingebunden, Information und Dialog sind dann möglich. Wenn es funktioniert mit dem Einbringen der Erfahrungen und der Kompetenz der Praktiker, dann ist eine Sache aus meiner Sicht wichtig: Die Verantwortung bleibt auf der Führungsebene.

Und wir sollten es zu Ende denken: Wenn z.B. der Aufsichtsrat die direkten Informationen erhielte, erwarten gerade die Praktiker, dass gehandelt wird. Um die Entscheidung kommt die Führungsebene nicht herum, sonst ist neben dem Projektfortschritt auch das Vertrauen in die Führung verspielt. Könnte in diesem Fall aber auch zu spät sein.

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