Geschichten und Leute

„Manche Geschichten (…) sagen mehr über die Leute, die sie erzählen, als über die, von denen sie angeblich handeln, oder was?“

Aus: Ciaran Collins „Tausend Worte“, Berlin Verlag, 2014

Tausend Worte soll Charlie am Tag schreiben. Charlie will zwar nicht, füllt aber Seite um Seite, beschimpft dabei sich, die Leser, die Welt. Am Ende findet er einen Weg, sich an eine schreckliche und traurige Geschichte heranzutrauen.

„Die Leute“ spielen dabei eine wichtige Rolle. Ich bin seiner Meinung, dass manches Feedback mehr über den Feedbackgeber als denjenigen, dem es gilt, aussagt. Mal abgesehen von der inhaltlichen Ebene gibt es ja die drei weiteren Aspekte der Aussage: Was sage ich über die Beziehung zwischen mir und dem anderen, was, denke ich, sollte er oder sie tun und eben, was sage ich über mich selbst aus?

Mit jeder Geschichte, direkt oder indirekt kommuniziert, drücke ich auch immer meine Position und meine Prioritäten aus. Wir könnten stärker darauf achten. Zum einen mit der Blickrichtung: welche zusätzlichen Botschaften stecken in einem Feedback? Zum anderen auch: wie wertschätzend berichte ich selbst?

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