Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen.

Igor Stravinsky

Neulich konnten wir als Beratungsteam den Moderator eines Workshops vorher überzeugen, dass das Sich-einlassen-auf-Anderes seine Zeit braucht. Im Workshop spiegelte sich das mit Grundsatzdiskussionen und dem Infragestellen des Ansatzes und Nutzens überhaupt wider. Der Moderator hat es zugelassen und aus dem anfänglichen „das ist ja alles total praxisfern“ bzw. „das brauchen wir nicht“ ist eine gemeinsame Anstrengung entstanden, den Prozess zu modellieren.

Wir konnten jedoch buchstäblich sehen, wie der Moderator mit den Hufen scharrte und in der Beschreibung und Ausdifferenzierung der Prozessschritte gerne viel weiter gekommen wäre. Es gibt natürlich einen Zeitplan. Der gibt das Ziel vor, aber nicht unbedingt den Takt.

Zu viel Tempo am Anfang, das inhaltliche Themen niederbügelt, rächt sich: mit wenig Mitarbeit, wenig Ideen bei der Gestaltung, mit Widerständen und Schwierigkeiten in der Umsetzung, mit nachlässiger Nachhaltigkeit. Alles in allem dauert das länger, ist energiefressender und weniger dauerhaft.

Wenn wir anfangs die Zeit investieren, um die Bereitschaft zu fördern, hinter die Kulissen schauen und Gelegenheit zum Verstehen geben, ist das eine Investition. Sie wird sich auszahlen, denn der weitere Prozess fällt auf fruchtbaren Boden, grundsätzliche Bedenken sind besprochen, geklärt oder bedient und die weitere Arbeit läuft reibungsloser. Denn wir haben keine Zeit, uns zu beeilen.

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