Sir Ernest Shackleton

„Männer für gefährliche Reise gesucht, geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“ - Würden Sie sich bewerben?

„Shackletons Führungskunst“, Margot Morell und Stephanie Capparell, rororo, 2003

Sir Ernest Shackleton (1874 – 1922) wollte als Erster den antarktischen Kontinent durchqueren und hat mit dieser Stellenanzeige seine Mannschaft gefunden. Sein Schiff, die Endurance, blieb aber im Packeis stecken und sank. Shackleton führte einige Männer rund 1500 km in einem knapp 7m langen Rettungsboot über das offene Meer in Sicherheit und schickte Rettung zu den Wartenden. Alle überlebten.

Seine Mannschaften zählten nie mehr als knapp 30 Männer, er hat keines seiner gesteckten Ziele erreicht und er gilt als eine der größten Führungspersönlichkeiten.

Welche Führungsprinzipien sind von ihm bekannt? Schlagworte sind Flexibilität und Anpassung an veränderte Situationen, die Niederlage – das Packeis – rechtzeitig sehen und sofort ein neues Ziel setzen. Sicherheit, Optimismus und vor allem Begeisterung ausstrahlen, Unzufriedene einbinden, stetige Präsenz und Vorbild als Anführer, Tragen der Gesamtverantwortung.

Aufbau eines erfahrenen Teams, persönliche Bindung durch informelle Gespräche, Begabung und Fachwissen gut gemischt, durch seinen demokratischen Stil werden Hierarchien abgebaut, Ordnung und Routine dienen der Stabilität, Schwächen und Marotten der Männer werden akzeptiert.

Shackleton hat Werte verkörpert und sichtbar gemacht, Potenziale der Einzelnen erkannt und gleichzeitig eine kollektive Identität geschaffen – und das Beste in jedem aktiviert.

Dieses Führungsprinzip ist unter dem Begriff „Transformationale Führung“ in aller Munde - aber nicht neu.

 

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